Steinfurt, 18.05.2024 (lifePR) – Eine Milchkuh, mit einem Gewicht von rund 600 – 700 kg, gibt durchschnittlich täglich rund 35 – 45, in der Spitze sogar bis zu 60 kg, Milch. Und schaut man sich die vier „Füße“ von Kühen genauer an, sieht man, dass sie auf Zehenspitzen laufen. Und diese Klauen, wie man die Kuhfüße nennt, tragen letztendlich die Milch.
Aber leider steigen die Lahmheitsprävalenzen von Milchkühen in den letzten Jahren stetig an, obwohl hinreichend bekannt ist, dass eine stabile Klauengesundheit eine der Grundvoraussetzungen für leistungsbereite und langlebige Milchkühe ist.
Daher ist die fachgerechte funktionelle Klauenpflege als eine der wichtigsten Vorbeuge- und Kontrollmaßnahmen für die Klauengesundheit von Milchviehherden. Diese immens wichtige Aufgabe übernehmen in der Regel Klauenpfleger/in, bzw. der Landwirt/-in selbst, die allerdings vom Hoftierarzt überprüft werden sollten.
Klauenerkrankungen sind äußerst schmerzhaft für die Kühe und ziehen zum Teil hochgradige Lahmheiten nach sich. Tierschutz und Tierwohl verlangen eine fach- und sachgerechte prophylaktische Klauenpflege, bzw. tierärztliche Klauenbehandlung, um Leiden (Schmerzen) der Tiere bei der Fortbewegung zu vermeiden.
Jeder bestandsbetreuende Tierarzt/Tierärztin von Milchvieherden muss unbedingt wissen und somit das nötige Know-how besitzen, wie Klauen optimal und letztendlich nach tierärztlicher Wissenschaft zu pflegen/korrigieren, aber auch zu „therapieren“ sind, damit die „optimale Klauenpflege“ tatsächlich ihren prophylaktischen Nutzen ausspielen kann: Lahmheitsfreie Milchviehherden.
Nicht nur das Controlling der Klauenpflege (unabhängig davon, ob vom Landwirt/-in selbst oder von einem externen Dienstleister durchgeführt), auch der richtige Zeitpunkt der Klauenpflege; wann ein Tier dem Tierarzt vorgestellt werden muss, und selbstverständlich alle Klauenoperationen, sind ureigene Aufgaben des betreuenden Tierarztes/Tierärztin.
Die Veterinäruniversitäten können dieses spezielle „Klauenwissen“ im sehr breit gefächerten Studium in der Regel nur „anreißen“ – fortbilden in dieser Disziplin muss sich der approbierte Nutztierarzt/Tierärztin selbst mittels praktischer Workshops (z.B. in der AVA) zur Thematik, um mit den Klauenpflegenden zusammenarbeiten zu können.
WIR MÜSSEN HANDELN:
Aus diesem Grunde bietet die Agrar- und Veterinär-Akademie (AVA), eine Fortbildungsgesellschaft für Tierärzte und Landwirte im Münsterland, u.a. am 19. Juni einen völlig neu strukturierten Klauenworkshop zur zielgerichteten Verbesserung der Klauengesundheit und Durchführung klauenorthopädischer Maßnahmen für Tierärztinnen und Tierärzte in der Milchviehbetreuung an. Die Veterinäre werden nach neuester tiermedizinischer und landwirtschaftlicher Wissenschaft im praktischen Workshop zur Überwachung und Optimierung der Klauengesundheit in der Bestandsbetreuung von Milchviehbetrieben upgedatet.
Workshopleiter, Tierarzt und Instrukteur für funktionelle Klauenpflege, Dr. med.vet. Christoph Meis, der sich als Klauenspezialist schwerpunktmäßig seit vielen Jahren „nur“ mit der Klauengesundheit von Milchkuhherden einen Namen gemacht hat, wird den teilnehmenden Nutztierärzt:innen ein fachkompetentes Update in Theorie und Praxis der wichtigen Aspekte der Klauengesundheit in Theorie und Praxis bieten.
Somit sollten sich nicht nur frisch approbierte Tierärzt:innen, sondern auch „altgediente“ Veterinäre im AVA-Workshop auf den neuesten Stand des Wissens, rund „um die Klaue“, updaten.
Die fachgerechte funktionelle Klauenpflege gilt als eine der wichtigsten Vorbeuge- und Kontrollmaßnahmen für die Klauengesundheit von Kühen. Obwohl diese immens wichtige Aufgabe in der Regel von Klauenpflegern, bzw. Landwirten selbst übernommen wird, muss der bestandsbetreuende Tierarzt aber unbedingt wissen und somit das nötige Know-how besitzen, wie die Klauen optimal und letztendlich nach tierärztlicher und landwirtschaftlicher Wissenschaft zu pflegen/korrigieren sind, damit die „optimale Klauenpflege“ tatsächlich ihren prophylaktischen Nutzen ausspielen kann. Schmerzen und Leiden der Kühe, oft bedingt auch durch unfachmännische Klauenpflege, bzw. Klauenerkrankungen, müssen fachmännisch behandelt werden, um Tiergesundheit, Tierwohl und Tierschutz – als originäre Aufgabe der Tierärzte – gewährleisten zu können.
Da sich auch die funktionelle Klauenpflege und Klauenorthopädie immer weiterentwickeln, ist es unabdingbar, dass Tierärzte und Tierärztinnen sich in regelmäßigen Abständen auch in dieser Thematik updaten, um auf dem neuesten Stand der tiermedizinischen Wissenschaften zu sein.
Neben den theoretischen Grundlagen stehen für die praktischen Übungen im AVA-Workshop am 19. Juni genügend Kuhfüße zur Verfügung, um ,unter der Anleitung des „Klauentierarztspezialisten“, Dr. Meis, Schritt für Schritt, die entsprechenden Arbeitsgänge zu üben, um später im landwirtschaftlichen Betrieb mit dem professionellen Klauenpfleger, auf Augenhöhe, die Klauengesundheit und Klauenpflegemaßnahmen zum Wohle der Tiere kommunizieren, anleiten und optimieren zu können.
Eventuelle klauenorthopädische Maßnahmen, wie Operationen, bis hin zu Amputationen an den Kuhfüßen, werden selbstverständlich nur von Tiermedizinern vorgenommen. Workshopleiter Dr. Meis stellt deutlich heraus, wie wichtig die Kommunikation mit Klauenpflegern sei, um gemeinsam, jeder in seinem Aufgabengebiet, die Tiergesundheit und damit das Tierwohl der Kühe zu optimieren.
Die tierärztlich durchzuführende „kleine Klauenchirurgie“ wie die Hornlücken OP, die Behandlung von sogenannten „nicht heilenden Klauenläsionen“ oder Klauenspitzennekrosen werden intensiv vorgestellt, diskutiert und anschließend auch praktisch geübt. Selbstverständlich müssen alle Manipulationen an der Klaue entsprechend unter Lokalanästhesie durchgeführt werden, was Aufgabe der Tiermediziner, die berufenen Schützer der Tiere, ist. „Ohne Narkose keine Klauenbehandlung“, so Dr. Meis mit deutlichen Worten.
Im Vordergrund der Tierärztefortbildung, nach aktueller tierärztlicher Wissenschaft, steht „das Erlernte und praktisch an Kuhklauen Geübte, ab sofort in der täglichen tierärztlichen Praxis auf den Milchviehbetrieben anzuwenden, so Gründer und Leiter der Agrar- und Veterinär-Akademie (AVA), Ernst-Günther Hellwig, selbst Fachtierarzt und Agrarwissenschaftler.
Infos zur Agrar- und Veterinär-Akademie (AVA) und weiteren Fortbildungen findet man auf der AVA-Homepage unter www.ava1.de.