München, 05.06.2025 (lifePR) –
- Am 7. Juni findet der alljährliche Tag der Apotheke statt.
- Apothekenumfrage im Auftrag von NOVENTI zeigt: Der Überlebensdruck auf Apotheken ist hoch.
- Knapp ein Drittel der Befragten sieht wirtschaftliche Zwänge und heilberuflichen Anspruch in der Apotheke nicht gut vereinbar.
- NOVENTI steht als apothekereigenes Unternehmen seit 125 Jahren an der Seite der Vor-Ort-Apotheken.
Am Tag der Apotheke (7. Juni) stehen die knapp 17.000 Apotheken in Deutschland und ihr Beitrag zur Gesundheitsversorgung vor Ort im Fokus. Von der Großstadt bis in den ländlichen Raum sind Apotheken für viele Menschen die erste Anlaufstelle bei Gesundheitsfragen und sichern die zuverlässige Versorgung mit Arzneimitteln. Ihre Beratung kann im Einzelfall sogar Leben retten – etwa, wenn es um gefährliche Wechselwirkungen von Medikamenten geht.
Als Heilberuflerinnen und Heilberufler setzen Apothekerinnen und Apotheker das Wohl der Patientinnen und Patienten an erste Stelle. Zugleich müssen sie wirtschaftlich überleben. Genau dieses Spannungsfeld beleuchtet eine Online-Befragung zur Wirtschaftslage der Apotheken, die NOVENTI gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut aposcope durchgeführt hat.[1] Darin zeigt sich der Spagat, den die Apotheken täglich vollbringen müssen: Denn ein knappes Drittel der Befragten (31,6 %) stimmt (eher) nicht zu, dass Wirtschaftlichkeit und heilberufliches Ethos gut miteinander vereinbar sind.
Mark Böhm, Vorstandsvorsitzender von NOVENTI: „Die Studie zeigt deutlich: Viele Apotheken kämpfen mit fehlenden ökonomischen Ressourcen. In unserer Befragung hat ein knappes Drittel geantwortet, dass für sie wirtschaftliche Stabilität und heilberuflicher Anspruch nicht gut miteinander vereinbar sind. Das ist ein Warnsignal. Apotheken müssen wirtschaftlich arbeiten können – ohne Kompromisse in der Qualität. Nur so wird es auch in Zukunft eine stabile und funktionierende wohnortnahe Gesundheitsversorgung geben. Als apothekereigenes Unternehmen, das sich seit 125 Jahren für die Vor-Ort-Apotheken einsetzt, ist das unser Kernanliegen.“
Was bedeutet das für die Patientinnen und Patienten?
Wenn Apotheken gezwungen sind, wirtschaftlichen Zwängen nachzugeben, gerät das hohe Niveau der individuellen, pharmazeutischen Beratung und Versorgung unter Druck. Für Patientinnen und Patienten kann das heißen: weniger Zeit für persönliche Gespräche, eine eingeschränktere Auswahl an Produkten oder ein steigender Fokus auf wirtschaftlich rentable Angebote statt auf rein heilberufliche Empfehlungen. In extremen Fällen wird der wirtschaftliche Druck so groß, dass Apotheken gezwungen sind, ihr Geschäft aufzugeben. Die Anzahl der Apotheken ist seit einigen Jahren rückläufig, zum 31. März 2025 ist sie auf einen neuen Tiefstand von 16.908 gesunken.[2]
Doch gerade in einer zunehmend komplexen Gesundheitswelt, in der Wechselwirkungen zwischen Medikamenten oder individuelle Therapiebedarfe eine immer größere Rolle spielen, ist die Beratung in der Vor-Ort-Apotheke unverzichtbar – und darf nicht zur wirtschaftlichen Verhandlungsmasse werden.
Mark Böhm: „Das klare Ziel muss sein, die wohnortnahe Gesundheitsversorgung in Deutschland weiter zu stärken. Die finanziellen und strukturellen Rahmenbedingungen müssen für die Heilberufe so ausgestaltet sein, dass diese Berufsstände echte Wertschätzung erfahren.“
Patientenwohl vs. Wirtschaftlichkeit: wichtigster Grund für Unvereinbarkeit
Für knapp ein Drittel (28,9 %) ist der Konflikt zwischen Patientenwohl und Wirtschaftlichkeit ein Grund, weswegen sich wirtschaftliche Entscheidungen und heilberufliche Ethik nicht gut miteinander vereinbaren lassen. Ein Beispiel dafür ist der Verkauf von Produkten, die nicht im heilberuflichen Interesse liegen, aber wirtschaftlich notwendig sind (12,4 %). Weitere Gründe sind die allgemeinen wirtschaftlichen Herausforderungen für die Apotheke (22,7 %) sowie die Beratung und Versorgung der Patientinnen und Patienten (13,4 %) – denn wenn die Apotheken zu viel Zeit für die Beratung aufwenden, wird sie schnell unwirtschaftlich. Doch gerade die Beratung durch die pharmazeutischen Expertinnen und Experten kann Leben retten, beispielsweise wenn mehrere Medikamente gleichzeitig eingenommen werden. Diese essenzielle Leistung der Vor-Ort-Apotheken muss sich auch lohnen.
Wirtschaftliche Entscheidungen führen eher zu schlechterer Qualität
Die Entscheidungen, die Apotheken angesichts der ökonomischen Herausforderungen treffen müssen, haben für 40,4 % der Befragten einen (eher) negativen Einfluss auf die Qualität der heilberuflichen Arbeit in der Apotheke. Dagegen gab nur rund ein Viertel (24,8 %) an, dass die Qualität sich (eher) positiv entwickelt. In den meisten Apotheken treffen Inhaberinnen und Inhaber wesentliche wirtschaftliche Entscheidungen (85 %) – über ein Drittel greift dabei auf externe Beraterinnen und Berater zurück, z. B. für Steuern oder Finanzen (36,8 %). Die Mitarbeitenden werden nur von rund einem Fünftel eingebunden (19,9 %).
Finanzen sind weiterhin Tabuthema
Wie generell in der Gesellschaft, bleiben finanzielle Themen auch in der Branche ein Tabu. Für knapp ein Drittel der Befragten liegt das an der gesellschaftlichen Erwartung an Heilberufe (32,2 %). Weitere angegebene Gründe sind eine Fehlwahrnehmung der Gesellschaft zur wirtschaftlichen Situation von Apotheken (18,9 %), fehlendes Finanzwissen bei Apotheken (17,9 %) sowie emotionale, soziale oder wirtschaftliche Unsicherheiten (17,3 %). 11,7 % aller Befragten gaben zudem an, dass es in Deutschland generell unüblich sei, über Geld zu sprechen.
Einkauf und Lagerhaltung sind das Zukunftsthema Nummer 1
Auf die Frage, welche wirtschaftlichen Themen für die Apotheken in Zukunft besonders relevant sind, gaben die meisten Apothekerinnen, Apotheker und PTAs Einkauf und Lagerhaltung (71 %) an. Knapp dahinter folgen Personalmanagement (69,7 %) sowie Marketing und Kundenbindung (61,2 %). Die Liquiditätsplanung reiht sich mit einem knappen Viertel der Befragten auf Platz 4 ein (23,5 %). Mark Böhm dazu: „Lösungen, die für den Alltag in der Apotheke maßgeschneidert sind, sind gefragt – auch das zeigen die Ergebnisse. Mit unseren integrierten Produktlösungen, wie dem NOVENTI cashManager, bieten wir Apotheken einen echten Mehrwert und stellen sie zukunftsfest auf. Unsere Kundinnen und Kunden verfügen damit jederzeit über ihr Rezeptguthaben und können sogar kurzfristigen Liquiditätsbedarf – zum Beispiel zur Finanzierung von Hochpreiser-Rezepten – sehr flexibel abdecken.“
Abrechnungsunternehmen wie NOVENTI als starker Finanzpartner
Die generelle Kompetenz von Abrechnungsunternehmen zu Finanzthemen schätzen über 60 % der Apotheker (eher) gut bis sehr gut ein (61,8 %). Besser schneidet in dieser Zielgruppe nur noch die Steuerberatung ab (77,7 %).
Mark Böhm: „Als apothekereigenes Unternehmen ist uns dieses Ergebnis besonders wichtig. Wir setzen uns seit 125 Jahren für die Interessen der Apothekerinnen und Apotheker ein – stets mit dem Anspruch, sie als starker Abrechnungs- und Softwarepartner zu unterstützen.“
Passende Grafiken zu den Umfrage-Ergebnissen finden Sie hier: https://www.noventi.de/fileadmin/noventi/newsroom/PR_bilder/Tag_der_Apotheke_2025_PM_Umfrage/NOVENTI_Umfrage_Tag_der_Apotheke_Grafiken_2.pdf
[1] Für die Umfrage wurden insgesamt 307 Apothekerinnen und Apotheker sowie Pharmazeutisch-technische Angestellte im Februar 2025 gefragt.
[2] Quelle: ABDA, Apothekenwirtschaftsbericht 2025