Fastentrend: Expertin sagt, worauf es beim fleischlosen Genuss ankommt

Den Körper entlasten, um mit neuer Energie ins Frühjahr zu starten – das motiviert jedes Jahr viele Menschen zum Fasten. Doch Tage oder Wochen ohne feste Nahrung sind nicht jedermanns Sache und auch nicht für jeden geeignet. Eine sanfte Alternative ist veganes Fasten, der zeitweise Verzicht auf tierische Lebensmittel. Worauf es dabei ankommt, erklärt Jana Jentgen, Diplom-Ernährungswissenschaftlerin bei Jentschura International. Das münsterische Familienunternehmen stellt seit vielen Jahren vegane Lebensmittel in Bioqualität her.

Ganz auf tierische Produkte verzichten – ist das alltagstauglich?

– Vielen Produkten sieht man die tierischen Inhaltstoffe nicht an, etwa einigen Säften, die mit Gelatine geklärt werden. Wer sich eine Weile streng vegan ernähren möchte, muss daher die Zutatenlisten genau studieren. Am einfachsten ist es, möglichst unverarbeitete Lebensmittel zu kaufen. Geeignete Fertigprodukte kennzeichnet der Aufdruck „vegan“.

Für wen ist das vegane Fasten besser geeignet als das traditionelle Fasten?

– Zum Beispiel sollten Menschen mit gesundheitlichen Problemen nicht im herkömmlichen Sinne fasten. Dies sollte nur unter ärztlicher Aufsicht geschehen. Die vegane Form ist dagegen kein Problem.

Was passiert dabei im Körper?

– Aus naturheilkundlicher Sicht wird der Säure-Basen-Haushalt beim veganen Fasten sehr entlastet. Denn vegane Lebensmittel sind oft basenüberschüssig und liefern viele wichtige Vitamine und Mineralstoffe, die für die Abpufferung von Säuren aus Wurst, Fleisch oder Zucker benötigt werden. Eine gewisse Menge an Säuren benötigt der Körper, doch ein Übermaß belastet das Säure-Basen-Gleichgewicht und Beschwerden wie Müdigkeit, Infektanfälligkeit oder Rheuma können die Folgen sein. Veganes Fasten stellt eine gesunde Balance zwischen Säuren und Basen her.

Ist ein Nährstoffmangel zu befürchten?

– Nicht innerhalb von Wochen. Vitamin B12, wichtig für die Blutzellbildung, kann allerdings fehlen, wenn man dauerhaft auf tierische Produkte verzichtet. Es sollte dann – in Absprache mit dem Arzt – zugeführt werden.

Foto: https://stock.adobe.com/