Steinfurt, 05.11.2025 (lifePR) – Das Tagungsmotto der 2. AVA-Rindertagung für Tierärzte „Herausforderungen und Lösungsvorschläge in der tierärztlichen Bestandsbetreuung von Milchviehbetrieben“ wurde durch ein breit gefächertes Vortragsprogramm abgedeckt. Die Referenten, allesamt anerkannte Experten aus Wissenschaft und Praxis, beleuchteten die Thematik aus verschiedenen Perspektiven und boten praxisnahe Lösungsansätze.
Prof. Dr. Kaske aus Zürich eröffnete die Tagung mit einem Rückblick und Ausblick unter dem Titel „Rinderpraxis gestern – heute – morgen: Probleme und Perspektiven“. Darauf folgte ein Beitrag von Diplomagraringenieurin Timm-Guri (BBV) zur aktuellen Situation und Zukunft der Tierhaltung in Süddeutschland. Dr. Kunz aus Kiel gab ein Update zur Beratung in der Kälberfütterung und -haltung, während Dr. Böttcher und Dr. Christian die aktuelle Tierseuchenlage sowie Maßnahmen zur Bekämpfung viraler und bakterieller Erreger darstellten.
Ein besonderer Schwerpunkt lag auf der praktischen Umsetzung tierärztlicher Strategien. So präsentierte Dr. Andre Hüter aus Hamminkeln seinen „tierärztlichen Erfahrungsbericht aus der Praxis für die Praxis“ in Form eines strategischen Rundgangs durch den Milchviehstall, der lebhaft diskutiert wurde.
Ein weiterer wichtiger Beitrag von Dr. Dirk Hömberg aus Münster widmete sich den „nicht-tierärztlichen Einflüssen“ auf Mastitiden. Er zeigte auf, wie Faktoren außerhalb der direkten tierärztlichen Behandlung erkannt und korrigiert werden können, um Euterinfektionen vorzubeugen. Auch dieses Thema stieß auf großes Interesse, da es über das klassische Veterinärstudium hinausgeht, aber für die Bestandsbetreuung von großer Bedeutung ist.
Aus dem universitären Bereich ergänzte Dr. Annette Lorch von der LMU München mit einem Update zur Diagnose und Therapie von Labmagenproblemen bei Kälbern, einem häufig auftretenden und komplexen Krankheitsbild.
Rechtliche Fragestellungen wurden ebenfalls umfassend behandelt. Dr. jur. Wolfgang Hansen, spezialisierter Tiermedizinanwalt aus Starnberg, berichtete aus seiner Praxis über den Umgang mit tierärztlichen Haftungsfragen vor Gericht. Ergänzend dazu thematisierte Dr. Michael Schmaußer aus Freising die Herausforderungen im Tierarzneimittelrecht beim Rind, insbesondere die Grenzen, Grauzonen und Konsequenzen, was zu intensiven und teils emotionalen Diskussionen führte.
Die durchweg positiven Rückmeldungen der Teilnehmer spiegeln die hohe Qualität und Relevanz der Fortbildung wider. AVA-Chef EG Hellwig zeigte sich sehr zufrieden mit dem Verlauf der Tagung und kündigte bereits die 3. AVA-Rindertagung für Herbst 2026 an.
Insgesamt bot die 2. Rindertagung der AVA eine wertvolle Plattform für den fachlichen Austausch und die Weiterbildung von Tierärztinnen und Tierärzten im Bereich der Milchviehbestandsbetreuung – ein wichtiger Beitrag zur Förderung der Tiergesundheit und nachhaltigen Landwirtschaft.
Weitere Infos zu AVA-Veranstaltungen und wichtige Infos zu Tiermedizin und Landwirtschaft sind unter www.ava1.de zu finden.
