Bad Zwesten / Bad Wildungen, 16.10.2025 (lifePR) – Die Wicker-Kliniken stellen ihre neurologische Versorgung für die Zukunft auf: Im ersten Quartal 2026 wird der Krankenhausbereich der Hardtwaldklinik I in Bad Zwesten – mit neurologischer Akutklinik (Phase A), neurologischer Frührehabilitation (Phase B), MS-Ambulanz und Radiologie – an die Werner Wicker Klinik in Bad Wildungen verlagert. Der Rehabereich bleibt am Standort und wird ausgebaut.
Mit der Entscheidung reagieren die Wicker-Kliniken auf die bundesweite Krankenhausreform, die höhere Anforderungen an Ausstattung, Personalqualifikation und Kooperationen vorschreibt. Sie regelt, unter welchen Voraussetzungen Krankenhäuser bestimmte Leistungen künftig überhaupt erbringen dürfen. „Wir wollen unseren Patientinnen und Patienten weiterhin eine umfassende neurologische Versorgung anbieten – von der Akutbehandlung nach Schlaganfall oder Schädel-Hirn-Trauma, über die Frührehabilitation bis hin zur weiterführenden Rehabilitation in den Phasen C und D“, so Philipp Matthiass, Mitglied der Geschäftsführung.
„Das bedeutet, dass wir unsere Strukturen konsequent an die neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen anpassen müssen“, ergänzt Tanja Löwenstein, ebenfalls Mitglied der Geschäftsführung. „Mit der Verlagerung sichern wir die Existenz des Krankenhausbereichs der Hardtwaldklinik I als Teil der Werner Wicker Klinik und bauen perspektivisch die neurologische Rehabilitation in der Hardtwaldklinik I aus.“
Reform schafft neue Rahmenbedingungen
Mit der bundesweiten Krankenhausreform wird die Kliniklandschaft neu geordnet. Ziel ist eine bessere Versorgungsqualität und ein wirtschaftlich tragfähiges System. Das Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG) und das Krankenhausreformanpassungsgesetz (KHAG) legen dafür klare Strukturanforderungen fest: Krankenhäuser dürfen bestimmte Leistungen künftig nur noch erbringen, wenn sie den entsprechenden Leistungsgruppen zugeordnet sind und alle Qualitätsvorgaben erfüllen. Dazu gehören verbindliche Standards unter anderem bei Personal, Ausstattung und Notfallversorgung.
Unabhängig vom Verlauf des Reformprozesses haben die Wicker-Kliniken entschieden, den Standortwechsel frühzeitig umzusetzen, um für Patienten und Mitarbeitende klare Perspektiven zu schaffen.
Integration steigert Versorgungsqualität
Die Werner Wicker Klinik ist bereits jetzt ein deutschlandweit führendes orthopädisches Schwerpunktklinikum für Wirbelsäulenerkrankungen mit der Spezialisierung im Bereich der Akut- und Sofortversorgung von frischverletzten Querschnittgelähmten mit den Zentren für Rückenmarksverletzte, Viszeralmedizin, Neuro-Urologie und dem Wirbelsäulen-/Skoliosezentrum mit der Neurochirurgie, Inneren Medizin, Anästhesie und Intensivmedizin.
Mit der Integration der neurologischen Akutmedizin und Frührehabilitation in die Werner Wicker Klinik entsteht eine dritte Säule: ein hochspezialisiertes neurologisches Zentrum mit den eng verzahnten Bereichen Neurologie, Neurochirurgie und Intensivmedizin. Durch die räumliche und strukturelle Nähe profitieren Patientinnen und Patienten künftig von einer noch besseren Notfallversorgung, kürzeren Behandlungswegen und einer engen interdisziplinären Zusammenarbeit. Die Stroke Unit wird direkt an die Intensivstation angebunden, wodurch zeitkritische Notfälle – etwa Schlaganfälle oder Schädel-Hirn-Traumata – schneller und umfassender ohne eine Verlegung behandelt werden können. Zudem ermöglicht die Zusammenführung eine neurologisch-neurochirurgische Frührehabilitation auf höchstem medizinischem Niveau.
Durch die Integration hält die Werner Wicker Klinik künftig ein Höchstmaß an Strukturqualität vor und erfüllt vollumfänglich die Anforderungen der Krankenhausreform. Die Wicker-Kliniken bündeln die akutstationäre Versorgung an einem Standort innerhalb eines Klinikverbundes.
Rehabilitation in Bad Zwesten wird ausgebaut
Parallel zur Verlagerung der Krankenhausbereiche werden die Rehabereiche der Hardtwaldklinik I weiterentwickelt. Die neurologische Rehabilitation der Phasen C und D wird ausgebaut und um zusätzliche Kapazitäten erweitert. Damit positioniert sich der Standort künftig noch stärker als Rehabilitationszentrum mit einem breiten fachlichen Spektrum und individueller Betreuung.
Das Projekt trage den Titel „Stark in die Zukunft“, so Tanja Löwenstein. „Denn wir stärken dauerhaft Qualität, Verlässlichkeit und Zukunftsfähigkeit unserer neurologischen Versorgung und bleiben „der“ Anbieter für die gesamte neurologische Versorgungskette in der Region. Mit den Phasen A und B in der Werner Wicker Klinik und den Phasen C und D in der Hardtwaldklinik I sowie dem Medizinischen Versorgungszentrum bieten wir künftig eine sektorübergreifende, regionale Komplettversorgung an.“
Auswirkungen für die Mitarbeitenden
Alle Mitarbeitenden in der Patientenversorgung des Krankenhausbereichs der Hardtwaldklinik I erhalten einen neuen Arbeitsplatz in der Werner Wicker Klinik. Dort wird der Krankenhausbereich unter besseren Rahmenbedingungen weiterbetrieben und entwickelt. „Wir wünschen uns, dass möglichst alle Mitarbeitenden in der Patientenversorgung diese Veränderung mitgehen und wir weiterhin gemeinsam die Zukunft der neurologischen Versorgung in der Region gestalten“, so Philipp Matthiass.
In einzelnen Bereichen außerhalb der direkten Patientenversorgung der Hardtwaldklinik I werde es einen moderaten Stellenabbau geben. Nach Abschluss der Verhandlungen mit dem Konzernbetriebsrat und den Betriebsräten werde Klarheit über die weiteren Schritte bestehen. „Wir werden dabei auf natürliche Fluktuation setzen, sozialverträgliche Lösungen anstreben sowie schnellstmöglich und transparent informieren.“
Zeitplan: Umzug im ersten Quartal 2026
Der Medizinische Dienst beginnt bereits ab 2025, die Erfüllung der Strukturanforderungen zu prüfen. Diese Prüfungen werden 2026 fortgesetzt und sind die Grundlage für die Zuteilung von Leistungsgruppen. Damit die Erfüllung der Anforderungen möglichst schnell nachgewiesen werden kann, beginnen jetzt die Umzugsplanungen. Ziel ist es, die Verlagerung im ersten Quartal 2026 abzuschließen.